Mittelalter

1191

Gründung der Stadt Bern durch Berchtold von Zähringen.

1200

Im 13. Jahrhundert waren die Kyburger die Besitzer von Wengi. Das Gebiet südlich vom Bucheggberg war aus der Zähringischen Erbschaft den Grafen von Kyburg zugefallen. Von 1200 bis 1399, also im 13. + 14. Jahrhundert, wurden römische Spuren wie Münzen und Leistenziegel in Wengi gefunden.

1262

hiess Wengi «Wengen». 1262 oder 1263 verkaufte Elisabeth, Graf Hartmanns des Jüngeren Witwe, zur Tilgung der Schulden desselben einige Güter zu Rapperswil. Mit inbegriffen des Kirchensatzes Dieterswil, Moosaffoltern, Bittwyl, Wengi, im Eichi, Kosthofen und Säriswil der Abtei Frienisberg um 140 Mark Silber. Darunter also eine Schupose (= Ein Stück Land, Grösse unbekannt) von WENGEN (= Wengi). Die Abschrift vom Original dieses Handels  (Ersterwähnungsurkunde Wengi) wurde 1270 hergestellt und ist mit drei Siegeln versehen. Im Schriftstück ist in der 5. Zeile links aussen das Wort «WENGEN» aufgeführt.

1275

War Wengi katholisch und gehörte zum Bistum von Konstanz und war ein Naturalkapitel (heute würde man sagen «ein Kanton»). Wengi war sogar der Hauptort von Radelfingen, Aarberg, Ober-+ Nieder Lyss, Schüpfen, Wohlen, Meikirch, Lindach, Kirchlindach, Rapperswil, Aetligen, WENGEN = Wengi, Affoltern, Dotzigen, Diessbach, Oberwil, Büren, Arch, Rüti, Lüssligen, Balm und Seedorf.

1296

Wengi: der Name ist identisch mit Wang oder Wangen.

1327

Verschenkte Graf Rudolf III von Nidau an Ulrich Gisenstein, Stadtschreiber von Bern, das Gut Waltwil.

1338

Ein Peter von Wengi wurde in Bern eingebürgert.

1371

Kauf von Janzenhaus und Scheunenberg durch Rudolf Stefrit, Bürger von Solothurn vom Kloster Frienisberg.

1379

Johannes von Wengi war in Büren Schulthess von Büren.

1393

Jakob von Wengi war Schulthess.

1400

Ca. um das Jahr 1400 war Wengi Dekansitz der Kirche.

1402

War Pfarrer Werner von Erlach Leutpriester in Wengi.

1406

Gehörte Wengi zum Staat Bern.

1468

Starb Niklaus von Wengi, Sohn von Jakob und hinterliess keine Nachkommen. Das Geschlecht der ‹von Wengi› starb aus.

1501

Hiess Wengi «Wänge».

1533

Niklaus, ein ausserehelicher Grossneffe von dem im Jahr 1468 verstorbenen Niklaus von Wengi, welcher den Namen ‹von Wengi› annahm, wurde in der Zwischenzeit Schulthess von Solothurn. Er schritt bei den Glaubensstreitigkeiten zwischen den Katholiken und den «ungläubigen» Protestanten ein, indem er sich vor eine Kanone stellte und den drohenden Krieg verhinderte. Ein Denkmal, das dieses Ereignis würdigt, finden Sie auf der linken Strassenseite zwischen Wengi und Waltwil.

1700 bis 1900

1750

Neubau Pfarrhaus von Wengi.

1793

Von 1793 – 1821 war Pfarrer Amport, Pfarrer in Wengi.

1803

Gehörte Wengi zum Amt Büren.

1820

Am 23. Februar wurde Jakob Stämpfli in Janzenhaus bei Wengi geboren ( † 15. Mai 1879 in Bern) Er war Schweizer Politiker, Jurist und Journalist, Grossrat, Verfasser der Kantonsverfassung. Nachdem er Regierungsrat des Kantons Bern (1846) und sowohl Ständerat(ab 1849) als auch Nationalrat(ab 1850) und stellvertretender Bundesrichter(ab 1851) gewesen war, wurde der Vertreter der liberal-radikalen Fraktion (der heutigen FDP) 1854 in den Bundesrat (1855-1863) gewählt. In den Jahren 1856, 1859 und 1862 war er Bundespräsident. Nach seinem Rücktritt war er Bankdirektor und Schiedsrichter in der Alabamafrage.

1821

1821 – 1851 war Pfarrer Jakob Schärer, Pfarrer in Wengi.

1828

1828 – 1848 war Pfarrer Jakob Furer, Pfarrer in Wengi.

1833

Der im Jahre 1833 geborene Rudolf Häni, welcher im Jahr 1896 verstarb, war Direktor der landwirtschaftlichen Schule in Zollikofen und Nationalrat.

1850

Wengi hatte 744 Einwohner, davon wohnten in Waltwil 128 Einwohner und in Janzenhaus 214 Einwohner.

1893

hatten Wengi, Scheunenberg, Janzenhaus, Waltwil, welche die Kirchgemeinde Wengi bildeten, 615 Einwohner.

1898 Eisenbahn – Projekt der Oberaargau – Seeland – Bahn

Es bestanden Pläne für eine «Volksbahn» – getragen von Kantonen, Gemeinden und «kleinen Leuten» – für eine Verbindung von Konstanz über Winterthur-Baden-Zofingen nach Lyss.
Konzession Streckenabschnitt Herzogenbuchsee – Lyss 1898 – 1914, 34,8 KM

Die Streckenführung, des nie realisierten Eisenbahnprojektes, führte von Zofingen über Langenthal, Herzogenbuchsee, Koppigen, Unterramsern, Limpach, Mülchi, Messen, Oberramsern, Balm nach Wengi und über Janzenhaus, Scheunenberg (am nicht so sumpfigen Waldrand Richtung Diessbach entlang) nach Ottiswil – Hardern und Lyss. Wengi zeichnete Aktien im Wert von Fr. 50’000.-. (Entspricht einem heutigen Gegenwert von Fr. 1’590’000.00) Lyss zeichnete zum Vergleich «nur» Fr. 30’000. Insgesamt konnten für den Abschnitt Zofingen – Lyss 2,5 Millionen Franken Aktien gezeichnet werden, was jedoch nicht ausreichte, denn die Gesamtkosten hätten 9,5 Millionen Schweizer Franken betragen. Es gab eine 2. Variante der Streckenführung von Lyss über Suberg, Grossaffoltern, Frauchwil, Rapperswil nach Wengi um von Wengi, identisch der Streckenführung der Variante I nach Zofingen zu führen. (Wengi hätte sich, wenn das Bahn – Projekt finanziert worden wäre, mit Sicherheit anders entwickelt).

1900 bis heute

1900

Wengi hatte 588 Einwohner.

1910

Wengi hatte 588 Einwohner.

1920

Arbeiteten 71 % der Bevölkerung von Wengi in der Landwirtschaft.

1930

Wengi hatte 577 Einwohner.

1940

Während des 2. Weltkrieges 1939 – 1945 wurde im Wengimoos «Turben» (= Torf) gestochen, welcher als Heizmaterial verwendet werden konnte. Bis gegen 1000 Arbeiter waren hiermit beschäftigt. Diese «Turben» wurden sogar bis nach Zürich versandt.

1941

Wengi hatte 559 Einwohner.

1941

Arbeiteten noch 60 % der Bevölkerung von Wengi in der Landwirtschaft.

1950

Wengi hatte 550 Einwohner.

1963

Wengi, Scheunenberg und Waltwil, welche bisher Viertelsgemeinden waren, schliessen sich zu einer Einwohnergemeinde zusammen. Das neue Schulhaus in Reuental wird mit einem Schulhausbasar eingeweiht.

1986

Wengi hatte 460 Einwohner. Im Dorfteil Scheunenberg wird das Erste von fünf geplanten Häusern mit je 5 Reiheneinfamilienhäusern, = total 25 Reiheneinfamilienhäuser der «Gartensiedlung Scheunenberg» gebaut. Wengi beginnt das grösste je in Wengi gebaute kommunale Bauwerk, die Ausführung der ARA-Abwasserentsorgung, welche 3,5 Millionen Franken kosten wird.

1993

Die Gemeindeversammlung Wengi sagte Nein zum Projekt «Golfplatz Scheunenberg».

1998

Die Ortsplanungsrevision schafft die Basis, dass Wengi einwohnermässig weiter wachsen kann.

1999

Gründung der «Initiative Limpachtal» zur freiwilligen, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Gemeinden im Limpachtal. Nun finden regelmässig gemeinsame Sitzungen der Gemeindepräsidenten statt. Es sollen vermehrt verbindende Produkte und Aktionen entstehen: Anfang bildet eine Radwanderkarte; im weiteren sollen die Generalabos des öV zum Teil gemeinsam bewirtschaftet werden. Ein ökologisches Vernetzungsprojekt überschreitet die Kantonsgrenze. Im Limpachtal-Boot werden regionale Spezialitäten verkauft.

2001

Wengi hat 560 Einwohner. Fusion der Käsereigenossenschaften Wengi und Ruppoldsried-Waltwil

2002

Wengi hat 570 Einwohner. Die Reorganisation des Gemeindeorganisationsreglementes wird in Angriff genommen. Die berühmt-berüchtigte Kreuzung mit 4 Stoppstrassen und angrenzendem Friedhof wird durch einen Kreisel ersetzt. In der Mitte trohnt ein mahnender Frosch aus Beton.

2004

In der Gemeinde wird überall gebaut. In Scheunenberg längs der Lyssstrasse zwischen der alten Käserei und dem Restaurant Sonne; in Wengi am neuen Juraweg.

2005

Wengi hat rund 600 Einwohner. Zusammenschluss der Feuerwehren von Wengi und Grossaffoltern zur WEGRO. Auch die Käsereien von Scheunenberg und Grossaffoltern schliessen sich mit Wengi zusammen: Es entsteht die Regio-Chäsi Wengi

2010

Nebst diversen Spezialitäten verarbeitet die Käserfamilie Reist den Löwenanteil der 3,9 Millionen Kilogramm Milch jährlich zu Emmentaler Switzerland AOC. Hierzu hat man in Wengi die Käserei modernisiert und ein grosses Käsekühllager in Betrieb genommen.

2011

Schliessung der Poststelle Wengi. Kleine Postgeschäfte können nun nur noch in der Postagentur im Dorflädeli abgewickelt werden. Die Zustellung erfolgt ab Schüpfen.

2013

Seit der ersten geschichtlichen Erwähnung im Jahr 1262 sind 750 Jahre vergangen. Auch die 1963 neuorganisierte Einwohnergemeinde feiert ihren 50. Geburtstag. Gründe genug zu feiern. 750 Jahr-Feier Wengi mit der Aufführung des Freilichttheaters «Der Göttibatze» im Mai 2013 von Marcel Reber nach der gleichnamigen Erzählung von Hermann Hutmacher.

2014

Ausführung Projekt Ökologische Aufwertung Wengimoos.

2015

Planung Ausbau und Renaturierung Spittelgraben.

2016

Einführung Basisstufenklasse ab 1. August 2016.

Winter 16/17

Ausführung Projekt Ausbau und Renaturierung Spittelgraben.